Sehenswürdigkeiten Kreta
Die griechisch-orthodoxe Kirche Panagía Kerá (griechisch Παναγία Κερά, dt. „Allheilige Herrin“) liegt bei Kritsa auf Kreta (Griechenland) unweit der Lasithi-Hochebene. Diese Kirche wird manchmal auch Panagía i Kerá oder Panhagia Kera genannt und ist dem Heimgang Mariä geweiht.[1] Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und beherbergt gut erhaltene und restaurierte byzantinische Fresken. Es handelt sich um eine dreischiffige Kuppelkirche. Die beiden gewölbebedeckten Seitenschiffe stellen spätere Anbauten an die ursprüngliche Kirche dar. Es gibt noch weitere Kirchen, die diesen Namen tragen.
Panagia Kera 2006, mit unverputzten Außenwänden
Strände
Bucht und Lagune von Balos gelten neben der Insel Elafonisi und der Samaria-Schlucht als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Natur Westkretas. Die Bucht entstand durch die allmähliche tektonische Hebung der Insel im Westen und der damit entstehenden Landverbindung Kretas zur ehemals vorgelagerten Insel des heutigen Kap Tigani. Im Schutz dieser Landbrücke zum offenen Meer konnte sich östlich davon durch Anschwemmungen die Lagune bilden.
Der Lagunenstrand besteht aus feinem weißen Muschel- und Korallensand. Das auf weiten Teilen der Lagune nur seichte Wasser mit Tiefen unter 50 Zentimetern weist keinerlei Pflanzenwuchs auf. Auch die durch Dünen geprägten Küstenbereiche sind nur spärlich mit Vegetation bestanden. An den Ufern der Bucht finden sich im Sand viele kleine Teerklumpen, die durch Westwinde angespült werden und von Tankern stammen sollen, die auf offener See verbotenerweise ihre Tanks reinigen.[1]
Die flache Landverbindung zum Kap Tigani besteht aus Naturzement (zementierten Sandschichten)[2], in dem sich Wasserlöcher gebildet haben. Am Südrand der Lagune steht eine im Sommer geöffnete Taverne. Ansonsten ist der Bereich der Bucht von Balos unbebaut. Lediglich auf der Halbinsel des Kap Tigani gibt es eine kleine Kapelle und auf der vorgelagerten Insel Imeri Gramvousa (Ήμερη Γραμβούσα) befinden sich die Ruinen eines venezianischen Kastells aus dem 16. Jahrhundert.
Frangokastello liegt am Südrand einer spärlich bewachsenen Ebene vor der Kulisse der Kryoneritis-Berge. Die nach einer venezianischen Festung benannte Siedlung bildet keinen geschlossenen Siedlungsraum, sie wird immer wieder durch Freiflächen aufgelockert. Trotz einiger Hotelanlagen und Tavernen gibt es keine Hochbauten, was den weitläufigen Eindruck der Siedlung noch verstärkt.
Der Strand von Frangokastello liegt unterhalb der Festung auf einer vorgelagerten Halbinsel. Die westlich anschließende Lagune bildet ein natürliches Hafenbecken für die dort liegenden Fischerboote. Der Strand selbst aus feinem hellen Sand fällt flach ins Meer ab. Er ist in der Saison stark besucht. Vor dem Kastell am Strand gibt es eine Taverne mit Andenken-Verkauf. Auch Liegen und Sonnenschirme werden verliehen.
Etwa 500 Meter östlich liegt der weniger besuchte Strand von Orthi Ammos (Ορθή Άμμος, „Steiler Sand“). Hier haben sich durch starke Winde, die vor allem im Herbst häufig sind, hohe Sanddünen an der Steilküste gebildet. Zu erreichen ist der Strand über eine Treppe zwischen den Dünen, die am Eingang einer Hotelanlage an der gegenüberliegenden Seite des unbefestigten Küstenweges beginnt.
Komos (griechisch Κόμος) ist ein ca. 4 km langer Sandstrand an der Südküste Kretas, zirka 3,5 km oder eine halbe Stunde Fußweg vom Dorf Pitsidia entfernt. Durch die Nord-Süd Ausrichtung des Strandes gibt es bei vorherrschenden Westwinden häufiger hohen Wellengang als an den meisten anderen Ost-West gesteckten Stränden der kretischen Südküste.
Wegen der vermuteten weiteren Altertümer in der Umgebung des teils freigelegten minoischen Hafenortes Kommos darf der Strand von Komos nicht bebaut werden. Dadurch ist zu erklären, das trotz der Nähe zum überquellenden Matala mit seinem winzigem Sandstrand sich nur eine Taverne am Strand von Komos befindet. Auch die im Bestand bedrohten unechten Karretschildkröten (Caretta caretta), welche Komos als Eiablageplatz benutzen, profitieren vom Bauverbot.
Schluchten
Die Aradena-Schlucht (griechisch Φαράγγι Αραδαίνας Farangi Aradenas) ist eine der weniger bekannten, aber dennoch eine der spektakulärsten Schluchten der Sfakia im Südwesten der griechischen Insel Kreta.
Die Schlucht der Toten (griechisch: Φαράγγι Νεκρών, auch Zakros-Schlucht) liegt unterhalb des Ortes Hora Zakros, westlich des minoischen Palastes Kato Zakros im Osten Kretas. Die steilwandige Schlucht hat eine Länge von etwa acht Kilometern und kann an manchen Stellen Wasser führen. Ein Wanderweg durch die Schlucht ist ausgewiesen und ganzjährig begehbar.
Im Tal herrschen Karbonatgesteine vor.
Die Schlucht wird „Tal der Toten“ genannt, weil die Minoer in den zahlreichen Höhlen der Seitenwände ihre Toten beisetzten. Unversehrt wurde nur ein Grab gefunden, es enthielt die Leichname von fünf Frauen aus der Zeit von 2300–2100 v. Chr. Alle anderen waren ausgeraubt. Am Ende der Schlucht befindet sich der minoische Palast Kato Zakros.
Höhlen zur Totenbestattung innerhalb der Schlucht
Die Imbros-Schlucht (griechisch Φαράγγι Ίμπρου, Farángi Ímbrou) ist nach der Samaria-Schlucht eine der meistbesuchten Schluchten Kretas. Der Wanderweg durch die Schlucht ist acht Kilometer lang und führt vom Dorf Imbros südlich der fruchtbaren Askyfou-Ebene hinunter bis nach Komitades am Libyschen Meer. Dabei wird ein Höhenunterschied von zirka 650 Metern überwunden.
Benannt ist die Schlucht – der Legende nach – nach zwei Brüdern, die einst von der Insel Imbros nach Kreta verbannt wurden und dort das heutige Dorf Imbros gründeten.
Vor Bau der Straße nach Chora Sfakion war die Imbros-Schlucht der wichtigste Verkehrsweg von der Nordküste Kretas (Chania) in die Provinz Sfakia an der Südküste der Insel. Noch heute sind Reste des befestigten Maultierpfades zu finden. Die Schlucht diente im Laufe der Geschichte mehrfach als Rückzugsort und Fluchtweg bei Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Besatzungsmächten. So weist zum Beispiel eine Marmoratafel auf eine Höhle hin, in der im Jahr 1867 Sfakioten von den osmanischen Machthabern ermordet worden sein sollen.
Im Zweiten Weltkrieg versuchten Tausende alliierter Soldaten durch die Schlucht zur Südküste zu gelangen, um von dort nach Ägypten evakuiert zu werden. Viele mussten, verfolgt und gefangengenommen durch deutsche Truppen, den Rückweg antreten und kamen in Kriegsgefangenschaft.
Vor allem seit die Samaria-Schlucht zu überlaufen ist, werden vermehrt Tagesausflüge zur Imbros-Schlucht angeboten. Zur Saison verlangt die Gemeinde Sfakia eine Eintrittsgebühr für die Begehung, die Tickets werden auf ungefähr halben Wege nach einer schlauchartigen Engstelle kontrolliert. Die Gehdauer beträgt ungefähr zwei Stunden. Die Imbros-Schlucht gehört zu den leichter begehbaren Schluchten Kretas, es sind keine Kletterpartien oder andere problematische Passagen zu überwinden. Wegen des grobschotterigen Untergrundes (Flussbett) muss trotzdem festes Schuhwerk getragen werden. Die Schlucht scheint nur noch nach Ausnahme-Regenfällen Wasser zu führen, so ist eine Begehung auch im Winter möglich.
Die Flora der Schlucht spiegelt die beiden Klimazonen wider, welche sie auf ihrem Verlauf quert. Im südlichen, niedrigeren und trockeneren Teil überwiegt spärlicher Bewuchs – als Baum dominiert die kretische Zypresse (die runde, nicht die kerzenförmige Wuchsform), wohingegen er im oberen Teil vielfältiger wird. Hier mischen sich vermehrt Eichen und Platanen unter die Nadelbäume, auch die strauchhohe Phrygana wie der wilde Thymian wächst deutlich dichter.
Durch die Schlucht verläuft der Europäische Fernwanderweg E4.